2013 • Diderot? | Eine Spurensuche · Zum 300 Geburtstag
AUTORIN: Anette Selg • PRODUKTION: SWR Feature • REDAKTION: Gerwig Epkes • SPRECHER: Isabella Bartdorff, Sebastian Mirow, Karl-Rudolph Menke & Christof Wackernagel • LÄNGE: 50:45 min •
Dreißig Jahre lang hat der Schriftsteller und Philosoph Diderot in einem Dachzimmer in der Pariser Rue Taranne gearbeitet. Das Haus ist verschwunden, nicht einmal die Straße gibt es noch. Bezeichnend für das Schicksal des Aufklärers Denis Diderot (1713 – 1784), der lange hinter den berühmteren Schriftstellern der Bewegung, Voltaire und Rousseau, verschwand. Sein Name war im 18. Jahrhundert vor allem mit der Herausgabe der “Encyclopédie” verbunden: “Kein Pardon für Abergläubische, Fanatiker, Unwissende, Narren, Bösewichter und Tyrannen” hieß die Devise des 28-bändigen Werks. Erst Jahre nach Diderots Tod erschienen seine Romane “Die Nonne”, “Rameaus Neffe” oder “Jakob und sein Herr”. Im 20. Jahrhundert wurde der Sohn eines Messerschmieds aus der Champagne dann von Autoren wie Umberto Eco oder Hans Magnus Enzensberger als der erste bürgerliche Intellektuelle überhaupt entdeckt und als ein verwirrend moderner Autor. Im Oktober feiern wir den 300. Geburtstag des Schriftstellers. Nur was und wen feiern wir eigentlich und wer liest heute überhaupt noch Diderot?
Quelle: http://www.phonostar.de/radio/diderot-eine-spurensuche-zum-300-geburtstag/v/95339/2013-09-29
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