2002 · Zeit im Dunkeln
(046)
AUTOR: Henning Mankell
PRODUKTION: NDR, 2002
LÄNGE: 55 min (Theater/Krimi)
SPRECHER: Peter Dirschauer, Sascha Icks
KOMPOSITION: Ernst Reijseger & Mola Sylla; als Gast: Stephan Braun
HÖRVERLAG: DerHörverlag, 8/2003
PREIS: Civis-Medienpreis 2003
Die Tochter kommt verspätet von draußen, von einem Einkauf. Der Vater überhäuft sie mit Vorwürfen und Informationen aus einem Zeitungsbericht über Leichen, die an der Küste Spaniens angeschwemmt wurden. Ihr Gespräch, der quälende Dialog zweier Menschen, die in fatale Abhängigkeiten verstrickt sind, enthüllt ihre Lage: Es sind Flüchtlinge, aus einem unbekannten afrikanischen Land mit Fluchthelfern im Boot nach Europa geflohen, die einzigen Überlebenden der Fahrt, die auch das Leben der Mutter kostete. Wie sie nach Schweden kamen, erfahren wir nicht. Sie wollen nicht in dem Land bleiben sondern weiter nach Kanada oder Australien. Sie warten auf ihre Pässe. Den Vater beschäftigt die Vergangenheit. Die Tochter interessiert die Zukunft. Er will, wie immer, das Sagen haben. Sie möchte sich aus seiner Umklammerung befreien. Ein düsteres Stück über Erfahrungen, die tausende Flüchtlinge täglich in Europa machen.