2005 · Disromanz · 1.Teil: Pinguine / 2.Teil: Party

(104-105)

AUTOR: Michael Engler

PRODUKTION: NDR, 2005, Oktober  •

LÄNGE: ca. 54:30 min •

SPRECHER: Agnes Mann, Patrick Güldenberg, Wolf-Dietrich Sprenger, Victoria von Trautmannsdorff, Hans Löw, u.a. •

SOUNDDESIGN: A.S. •

PREIS: Hörspiel des Monats II/2006 

Theo und Mira. Er: der Sohn einer freakigen 68iger Familie und sie: das verwöhnte Reiche-Eltern-Töchterchen. Sie entflammen füreinander, verlieben sich Hals über Kopf. Zwei Welten prallen zusammen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Während Theo planlos durchs Leben stolpert und durch die Trennung der Eltern gerade aus der Bahn katapultiert wird, bereitet sich Mira unbeirrbar auf ihre Karriere vor und stolziert in Designer-Klamotten dem vorprogrammierten Erfolg entgegen. Wäre die Liebe nicht, ihre Umlauf-Bahnen hätten sich nie berührt. Doch die Konstellation ist hochexplosiv und bekanntlich ist auch die Liebe kein Garant für das Glück – Eine moderne Romeo-und Julia-Romanze. Ein sentimentales Stück über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, changierend zwischen coolen Schnodder-Jargon und zarter Poesie.

Jury-Begründung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:

„Disromanz“ ist ein großes Plädoyer für die Liebe und für die Jugend. Die Geschichte des Jungen von Eltern der 68-er Generation und der Tochter aus gutem Haus, die gemeinsam und verantwortungsvoll sich und dem Partner gegenüber erste ernsthafte Erfahrungen mit der Liebe machen, verweist aufgrund dieser Konstellation über Plenzdorfs “Neuen Leiden des junge W.” bis hin zu Goethes Sturm und Drang – ist also bestens in der großen deutschen Dichtertradition eingebettet. Mit gekonnt eingesetzten Perspektivwechseln – erst erzählt Er seine, dann Sie ihre Version der Ereignisse – und einem virtuos als klangliche Folie gereihten Querschnitt durch die Popmusik entsteht auf diese Weise ein packendes, niemals langweiliges Panorama jugendlicher Befindlichkeit und auch Lebenswelt, ohne sich im “rein Jugendlichen” zu erschöpfen. „Disromanz“ ist ein Hörspiel im besten Wortsinn: die Protagonisten hören sich zu und aufeinander, der Zuhörer wird durch die Montagetechni suggestiv in das Geschehen hineingezogen. Liebe, das gilt auch für die älteren Semester, ist eben nicht nur ein Wort, sondern bleibt eine Herausforderung. Mit „Disromanz“ können neue, junge Hörerschichten für das Hörspiel begeistert und an das Medium Radio gebunden werden. Das ist eine große Chance! • • •

This entry was posted on Samstag, November 19th, 2011 at 15:39 and is filed under Allgemein. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.